Radtour in Südpolen (Sommer 2012)

Achtundzwanzigster Tag

Warschau verabschieden


Eigentlich will ich mir zeitlassen mit dem Aufstehen, bin trotzdem um 7:45 Uhr beim Frühstück.
Es ist Nationalfeiertag und die Innenstadt ist festlich geschmückt und mit Einkaufen ist nichts… keine Buchhandlung hat offen und ich kann für R. keinen Ersatz für die „Park Kampinoski“-Karte kaufen… Zumindest als Danke Schön hätte ich diese Geste gerne durchgeführt.
Irgendwann vermisse ich meine Bahnfahrkarte und mache mich auf den Rückweg zum Hostel – dort ist die Fahrkarte brav in der Lenkertasche…
Im Hostel beschäftige ich mich bis zur Abfahrtzeit, packe mein Fahrrad und fahre nach 5 Tagen Warschau wieder auf meinem Reisepanzer, jetzt war bestes Wetter. Ich fahre „stolz“ über die Nowe Swiata zum Bahnhof. Im Bahnhof geht es erstmal zum Informationsschalter, ich hatte bei meiner vorherigen Inspektion keine Wagenstandsanzeiger gesehen. Ich darf jedenfalls eine Nummer ziehen(i) und warten. Mit einigen Verständigungsschwierigkeiten bekomme ich die Information das „mein“ Wagen im vorderen Teil des Zuges(ii) ist.
Ich gehe in Wartestellung und kann mich leider nicht von R. verabschieden, da Sie für Ihre Radtour länger braucht als angedacht war – Schade, aber bei Abschieden bin ich sowieso etwas ungeschickt.
Der EN kommt mit einer 10 minütigen Verspätung an, daraus werden 30 Minuten bis Köln. Dafür habe ich aber zum Einladen 5 Minuten Zeit und ich bin der einzige Radler im Zug, der Waggon wird aber richtig voll. Wie üblich kann ich im Zug nicht richtig schlafen und komme etwas verkatert in Köln an, wo mir gerade meine RE wegfährt, also 30 Minuten auf den Nächsten warten und sich währenddessen die Meldungen der Verspätungen anderer Regionalzüge anhören – scheint wieder ein Chaostag bei der Bahn zu sein. Aber somit habe ich Zeit mir ein kleines Frühstück: Kaffee und Brötchen zu genehmigen – und freue mich über den wunderbaren Geschmack eines deutschen Brötchen(iii). War ich im EN noch der einzige Radler, sind wir jetzt zu viert, davon ein Berufspendler und die anderen beiden sind Holländer die gerade aus Venedig kommen, wo sie vorher hingeradelt waren…(iv) Und mein Fahrrad wird wieder auseinandergenommen – visuell.